Brauchwasserwärmepumpe

Brauchwasserwärmepumpen dienen ausschließlich der Bereitstellung von Warmwasser, aber nicht als Heizung. Das erlaubt die Herstellung einfacher und preiswerter Modelle, weil einerseits der Energiebedarf niedriger als bei einer Heizung ist und andererseits keine Verbindung mit dem Pufferspeicher der Heizanlage erforderlich ist. Brauchwasserwärmepumpen verfügen über einen eigenen Wasserspeicher, der typischerweise ein Fassungsvermögen von etwa 300 Litern hat.

Wie funktioniert eine Brauchwasserwärmepumpe?

Die Funktionsweise unterscheidet sich nicht von der anderer Wärmepumpen. Allerdings werden das Erdreich oder das Grundwasser äußerst selten als Wärmequellen angezapft, weil der finanzielle Aufwand für Tiefenbohrungen zu hoch ist. Solche Systeme rechnen sich für Privathaushalte nur, wenn sie zugleich die Heizkosten spürbar senken. Stattdessen wird Luft als Wärmequelle benutzt. Idealerweise wird dazu vorgewärmte Luft benutzt, wenn die Möglichkeit dazu besteht. In Betracht kommen beispielsweise die Abluft von Lüftungsanlagen oder Kellerräume, die durch einen nicht optimal isolierten Heizkessel aufgeheizt werden. Möglich ist aber auch, einfach die Außenluft zu nutzen. Im Winter ist diese Methode allerdings wenig effektiv, weil die Effizienz einer Wärmepumpe deutlich sinkt, wenn zu große Temperaturdifferenzen überbrückt werden müssen. Eine Differenz von vielleicht 70 Grad zwischen der Lufttemperatur und der gewünschten Wassertemperatur ist einfach zu viel.

Einsatzmöglichkeiten

Eine Brauchwasserwärmepumpe kann andere Methoden der Warmwasserbereitung ergänzen oder sie ersetzen. Heizungsanlagen mit einem kombinierten Warmwasser- und Heizspeicher können im Sommer abgeschaltet werden, wenn die Wärmepumpe die Warmwasserversorgung übernimmt. Dadurch können die Energiekosten spürbar gesenkt werden, weil Heizungen mit sehr schlechtem Wirkungsgrad arbeiten, wenn sie im Sommer nur gering ausgelastet sind. Für diese Einsatzmöglichkeit bieten sich Wärmepumpen an, die Außenluft als Wärmequelle nutzen, da im Winter die Heizung die Warmwasserbereitung übernimmt. Möglich ist auch, einen elektrischen Durchlauferhitzer durch eine Brauchwasserwärmepumpe zu ersetzen. Um dies zu ermöglichen, enthalten die Wärmepumpen einen elektrischen Heizstab, der automatisch zugeschaltet wird, wenn im Winter die gewünschte Temperatur nicht erreicht werden kann.

Die komplizierte Frage der Ökobilanz

Die Frage klingt einfach: Reduziert eine Brauchwasserwärmepumpe die CO2-Emissionen? Die Antwort lautet, dass die Ökobilanz in den letzten Jahren deutlich besser geworden ist, was allerdings nicht an den Wärmepumpen liegt. Luftwärmepumpen liefern typischerweise das Zwei- bis Dreifache der eingesetzten elektrischen Energie als Wärme, weisen also eine Jahresarbeitszahl zwischen zwei und drei auf. Verglichen mit den erheblich teureren Erdwärmepumpen ist dies wenig. Der ökologische Vergleich mit einem elektrischen Durchlauferhitzer fällt trotzdem eindeutig aus, weil mehr als die Hälfte des Stroms gespart wird. Der Vergleich mit einer konventionellen Gasheizung mit einem Wirkungsgrad von rund 90 Prozent fällt komplizierter aus. Oft wird eine Jahresarbeitszahl von drei als untere Schwelle genannt, ab der eine Wärmepumpe weniger Emissionen verursacht als eine Gasheizung. Diese Berechnung stammt allerdings aus dem Jahr 2008, seitdem hat sich der Strommix im Stromnetz deutlich verändert. Eine Wärmepumpe verursacht heute also weniger CO2-Emissionen, weil im Stromnetz mehr Ökostrom fließt. Dadurch ist die Schwelle für eine positive Ökobilanz aktuell auf eine Jahresarbeitszahl von etwa 2,1 gesunken.

Anschaffungskosten und Betriebskosten

Die Anschaffungskosten einer Brauchwasserwärmepumpe sind deutlich geringer als beispielsweise die Kosten einer Solarthermieanlage. Schon im Preissegment von etwa 2.000 Euro besteht eine große Auswahl an Modellen. Dafür sind die Betriebskosten deutlich höher. Diese werden fast ausschließlich durch den Stromverbrauch bestimmt, die Wartungskosten fallen verglichen damit kaum ins Gewicht. Der Stromverbrauch einer Warmwasserwärmepumpe hängt nicht nur vom Wasserverbrauch ab, sondern auch davon, ob Außenluft oder die vorgeheizte Luft des Heizungskellers als Wärmequelle genutzt wird. Als grober Richtwert können 400 Kilowattstunden pro Jahr und pro Person dienen, im Einzelfall können sich aber deutliche Abweichungen ergeben.

Der einfache Einstieg in die erneuerbaren Energien

Zusammenfassend kann man Brauchwasserwärmepumpen als einfachen Einstieg in die regenerativen Energien bezeichnen. Verglichen mit einem Durchlauferhitzer reduzieren sie den Stromverbrauch um etwa 60 bis 70 Prozent. Ihr Einfluss auf die gesamten Energiekosten eines Haushalts ist begrenzt, da sie die Heizkosten nicht beeinflussen. Auf der anderen Seite sind die Anschaffungskosten niedrig und die Montage einfach.