Wärmepumpen Verkäufe 2015 leicht rückgängig

Die niedrigen Ölpreise des vergangenen Jahres wirkten sich auch auf den Absatz von Wärmepumpen negativ aus. Dies umso mehr, da Wärmepumpen Strom benötigen und die Strompreise für Endverbraucher den sinkenden Rohstoffpreisen nicht folgten. Zahlreiche Stromanbieter bieten deswegen günstige Spezialtarife für Wärmepumpenstrom an. Mit einem Minus von 1,7 Prozent fiel der Rückgang der Absatzzahlen bei den Wärmepumpen auch deswegen recht moderat aus.

Bei der Solarthermie war ein Rückgang um zehn Prozent zu verzeichnen, bei Biomassenheizungen sogar um 18 Prozent. Große Investitionen vermieden aber auch die Käufer von Wärmepumpen. Der Absatz der vergleichsweise teuren Erdwärmepumpen, deren Installation aufgrund der erforderlichen Tiefenbohrung recht aufwändig ist, ging um über acht Prozent zurück. Dagegen konnte der Verkauf von Luft/Wasser-Wärmepumpen sogar um mehr als ein Prozent auf 40.000 gesteigert werden.

Optimistische Prognosen für 2016

Die Branche ist optimistisch, in diesem Jahr den Absatz wieder steigern zu können. Die Hoffnungen ruhen dabei primär auf dem Neubausegment, wofür es mehrere Gründe gibt. Zunächst wird mit einer deutlichen Zunahme der Neubautätigkeit gerechnet, weil die Bundesregierung und fast alle Länder infolge der verstärkten Zuwanderung umfangreiche Wohnungsbauprogramme angekündigt haben. Hinzu kommt, dass Wärmepumpen bei der Ermittlung des Primärenergiebedarfs künftig günstiger eingestuft werden. Der Primärenergiebedarf gibt an, wie viel Öl oder Gas für die Energieversorgung eines Gebäudes benötigt wird. Der Strom, mit dem auch Wärmepumpen betrieben werden, wird diesbezüglich seit Jahresbeginn günstiger eingestuft, weil der Anteil von Ökostrom im Netz deutlich gestiegen ist. Dieselbe Menge an Strom entspricht damit also einem niedrigeren Primärenergiebedarf. Daher wird es einfacher, mit einer Wärmepumpe die strengeren Vorgaben der neuen Energieeinsparverordnung zu erfüllen.

Förderung auch in Neubauten

Grundsätzlich gilt für Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien, dass ihre Anschaffung nur in Bestandsgebäuden gefördert wird. Eine Förderung für Neubauten ist nur über die Innovationsförderung möglich, wenn eine besonders effiziente Variante angeschafft wird. Erdwärmepumpen gelten diesbezüglich als besonders effizient, wenn sie eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3,8 aufwiesen, also mindestens 3,8-mal mehr Wärmeenergie abgeben als elektrische Energie aufnehmen. Für Luft-Wärmepumpen wird eine Jahresarbeitszahl von 3,5 gefordert. Beide Werte sind für Geräte der neuesten Generation kein Problem, weswegen die Innovationsförderung für Wärmepumpen eher der Normalfall als die Ausnahme ist. Zusätzlich wird ein Effizienzbonus gewährt, wenn das Gebäude gut gedämmt ist. Auch dies dürfte im Neubausegment oft der Fall sein.