Wo soll die Wärmepumpe installiert werden?
In Ländern wie Schweden ist die Erdwärmepumpe längst etabliert, doch auch in Deutschland forcieren Erdwärmepumpen mehr und mehr zur Alternative gegenüber herkömmlichen Heizsystemen. Dabei zählen keineswegs nur die ökologischen Vorteile, auch aus finanzieller Sicht lohnt sich der Einbau einer Erdwärmepumpe - und wirkt sich zudem positiv auf den Wert der Immobilie aus.
Die Funktionsweise einer Erdwärmepumpe ist leicht erklärt:
Eine Erdwärmepumpe funktioniert genau umgekehrt wie ein Kühlschrank. Beim Kühlschrank wird innen gekühlt und außen geheizt, bei der Erdwärmepumpe wird der Kondensator also nicht zum Kühlen, sondern zum Heizen genutzt:
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SUCHENFür den Einsatz einer Erdwärmepumpe kommen zwei unterschiedliche Varianten infrage. Die benötigte Wärme kann dem Erdreich entnommen werden durch:
Jedes System hat seine Vor- und Nachteile, die es entsprechend der Gegebenheiten und Ansprüche genau abzuwägen gilt. Erdwärmesonden sind in der Anschaffung zwar wesentlich teurer als Erdwärmekollektoren, durch die 40 bis 99 Meter tiefen Bohrungen erzielen sie aber ganzjährig konstante Leistungen. Zudem wird die Grundstücknutzung nicht beeinträchtigt. Bei Erdkollektoren werden etwa 20 cm unter der Frostgrenze Heizschlangen im Erdreich verlegt, wobei die Größe der verlegten Kollektoren maßgeblich von der Speichereigenschaft des Erdbodens und dem Wärmebedarf des Hauses abhängen.
Diese Variante nutzt horizontale Kollektoren, die in Gräben von etwa 1,2 m bis 1,5 m Tiefe verlegt werden. In dieser Tiefe beträgt die Temperatur je nach Region und Jahreszeit ungefähr 6 °C.
Flächenkollektoren gibt es in verschiedenen Ausführungen, die abhängig von der verfügbaren Fläche gewählt werden. Sie ähneln in ihrer Anordnung einer Fußbodenheizung und werden entweder in parallelen Schlangenlinien oder als Ringgrabenkollektoren, die um das Grundstück herumführen, verlegt. Ringgrabenkollektoren sind besonders platzsparend und bieten eine flexible Anpassung an das Grundstück.
Erdsonden werden durch vertikale Bohrungen tief in die Erde eingebracht, üblicherweise zwischen 60 m und 100 m für private Wohngebäude. Ab einer Tiefe von 10 m ist die Bodentemperatur konstant über 10 °C und wird nicht mehr von den Jahreszeiten beeinflusst. Mit zunehmender Tiefe kann die Temperatur bis auf durchschnittlich 15 °C ansteigen.
Wenn die Wärmeausbeute aus einer einzelnen Bohrung nicht ausreicht, um den Heizbedarf zu decken, können zusätzliche Bohrungen erforderlich sein.
Für eine effektive Erdwärmepumpenheizung sind folgende vier Bedingungen zu erfüllen:
1. Energieeffizienz des Gebäudes:
2. Vorlauftemperaturen:
3. Geologische Eignung des Bodens:
4. Eignung des Grundstücks:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
✅ Hohe Leistung (JAZ von 4+) | 🚫 Hohe Anfangsinvestitionen |
✅ Gute CO2-Bilanz, verbesserbar mit Ökostrom | 🚫 Hoher Erschließungsaufwand, besonders im Altbau |
✅ Niedriger Stromverbrauch und günstige Heizkosten | 🚫 Exakte Planung erforderlich |
✅ Zuverlässige Warmwassererzeugung | 🚫 Schwierig in eng bebauten Gebieten |
✅ Passive Kühlung im Sommer | 🚫 Flächenkollektoren empfindlich gegen Beschädigungen |
✅ Synergie mit Photovoltaik | 🚫 Bohrungen sind genehmigungspflichtig |
✅ Wartungsarm und langlebig | |
✅ Geräuscharm und platzsparend | |
✅ Hohe Fördermöglichkeiten |
Letzte Aktualisierung: 01.08.2024