Optimale Reglung / Einstellung der Wärmepumpe

Ziel der Optimierung ist es, die gewünschte Raumtemperatur mit möglichst geringem Stromverbrauch zu erreichen. Da der Wärmebedarf von der Dämmung des Gebäudes und anderen Faktoren beeinflusst wird, muss die Reglung der Wärmepumpe individuell an jedes Gebäude angepasst werden.

Voraussetzungen für die Optimierung der Wärmepumpe

Der Energiebedarf jeder Heizung hängt von der Vorlauftemperatur ab. Damit ist die Temperatur gemeint, auf die das Heizwasser erwärmt wird. Eine unnötig hohe Vorlauftemperatur bedeutet immer, Energie zu verschwenden. Bei Wärmepumpen wirkt sich die Vorlauftemperatur besonders stark auf den Energiebedarf (Stromverbrauch) aus, weil sie bei höheren Vorlauftemperaturen weniger effizient arbeiten. Es werden also nicht nur mehr Watt an Heizleistung benötigt, sondern zugleich auch mehr Strom pro Watt Heizleistung. Die Vorlauftemperatur ist optimal gewählt, wenn auch der kälteste Raum die gewünschte Raumtemperatur erreicht. Als problematisch erweisen sich in der Praxis oft die Bäder mit den typischen kleinen Heizkörpern, die bei niedrigeren Vorlauftemperaturen den Raum nicht mehr genügend aufheizen können. In gewissem Umfang kann dies im Rahmen des hydraulischen Abgleichs kompensiert werden, indem für diesen Heizkörper eine höhere Durchflussrate eingestellt wird. Manchmal erweisen sich Heizkörper aber als zu klein für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe und müssen ausgetauscht werden. Aber auch für die ausreichend dimensionierten Heizkörper muss die Strömungsgeschwindigkeit beim Umstieg auf eine Wärmepumpe neu justiert werden. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Optimierung der Wärmepumpe sind also ausreichend große Heizkörper und ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage.

Alles hängt von der Heizkurve ab

Die Heizkurve ist die Kennlinie der Wärmepumpe. Sie beschreibt den Zusammenhang zwischen der Außentemperatur und der Vorlauftemperatur. Die Optimierung der Heizkurve ist ein langwieriger Vorgang. Zunächst ist es erforderlich, das Verhalten bei allen Außentemperaturen zu beobachten, also im Winter und in den Übergangsmonaten. Nachdem das Verhalten bei verschiedenen Außentemperaturen protokolliert wurde, können Korrekturen der Heizkurve vorgenommen werden. Drei denkbare Szenarien sind:

  1. Ist die Raumtemperatur immer zu niedrig, sollte die komplette Heizkurve nach oben verschoben werden.
  2. Ist die Raumtemperatur nur in den kalten Wintermonaten zu niedrig, sollte die Steilheit der Heizkurve im Bereich der niedrigen Temperaturen erhöht werden.
  3. Ist die Raumtemperatur nur in den Übergangsmonaten zu niedrig, sollte die Heizkurve nach oben verschoben werden, wobei gleichzeitig die Steilheit bei niedrigen Temperaturen verringert wird.

Im Fall zu hoher Raumtemperaturen empfiehlt sich das gleiche Vorgehen, wobei die Korrekturen natürlich in die Gegenrichtung vorzunehmen sind.

Praktische Hinweise

In der Praxis ist die Optimierung der Heizkurve leider nicht so einfach wie in der Theorie. Letztlich gilt hier das Prinzip „Trial and Error“, man nähert sich der optimalen Einstellung also durch schrittweise Korrekturen allmählich an. Insbesondere in gut gedämmten Gebäuden kommt erschwerend hinzu, dass die Raumtemperatur nur langsam auf eine veränderte Reglung der Wärmepumpe reagiert. Die Auswirkung einer veränderten Einstellung kann also erst nach mehreren Tagen beurteilt werden. Außerdem möchte natürlich niemand unter Umständen wochenlang in überheizten Räumen schwitzen, um das Verhalten zu beobachten. Wenn aber die Temperatur mittels des Thermostats am Heizkörper heruntergeregelt wird, funktioniert die Messung nicht mehr. Die (leider nur theoretisch zu erreichende) optimale Einstellung der Wärmepumpe liegt vor, wenn bei voll aufgedrehten Heizkörpern stets die gewünschte Raumtemperatur herrscht. Deswegen sollte für die Beobachtung der veränderten Reglung ein Raum gewählt werden, in dem der Heizkörper während dieser Zeit nicht gedrosselt wird. Ein zweiter Hinweis: Wenn nur einzelne Räume zu kalt bleiben, liegt vermutlich kein Problem mit der Reglung der Wärmepumpe vor, sondern ein fehlerhafter hydraulischer Abgleich.

Fehlererkennung

Damit die Wärmepumpe effizient arbeitet, sollten Hinweise auf eine nicht optimale Einstellung der Reglung beachtet werden. Ein wichtiger Hinweis besteht selbstverständlich darin, dass die gewünschte Raumtemperatur nicht erreicht wird. Aber auch eine zu hohe Raumtemperatur, die durch eine Drosslung des Heizkörpers ständig korrigiert werden muss, deutet auf eine Verschwendung von Strom hin. Und wie für alle Heizungen gilt auch für Wärmepumpen, dass ständige Schaltvorgänge ebenfalls auf Probleme hindeuten.