Brauchwasser-Wärmepumpe

  • Eine Warmwasser-Wärmepumpe gewinnt einen Großteil der benötigten Energie aus Raumwärme und kann problemlos ganzjährig den Warmwasserbedarf eines Haushalts decken. Sie arbeitet unabhängig von der Zentralheizung und eignet sich daher gut zur nachträglichen Kombination mit einer vorhandenen Gas- oder Ölheizung.
  • Eine Warmwasser-Wärmepumpe nutzt beispielsweise Abwärme von Elektrogeräten wie Gefrier- und Kühlschrank, Waschmaschine und Wäschetrockner, speist diese Raumwärme in den thermodynamischen Kreislauf und erhitzt den Warmwasserspeicher so auf 55 bis 60 Grad Celsius.
  • Einfache Inbetriebnahme: Warmwasser-Wärmepumpen werden einfach aufgestellt, hydraulisch angebunden und mit einem einfachen Stecker an den 230 Volt-Anschluss des Hausstromkreises verbunden.
  • Da Warmwasser im Haushalt meist nur kurzzeitig benötigt wird, hat das Gerät zwischen zwei Entnahmen ausreichend Zeit zur Nacherwärmung. Wer mehr warmes Wasser benötigt, zum Beispiel für ein Vollbad, kann die Warmwasser-Wärmepumpe mit einem großen Warmwasserspeicher kombinieren. Diese Speicher haben üblicherweise ein Fassungsvermögen von 200 oder 300 Litern.
  • Anschaffungs- & Heizkosten: Die Kosten variieren je nach Typ, Größe und Leistungsfähigkeit der Pumpe: Preisspanne von wenigen hundert bis zu mehreren tausend Euro. Zusätzliche Kosten für Installation und möglicherweise für ein System zur Wasseransammlung und -speicherung. Die Betriebskosten liegen bei einem Warmwasser-Verbrauch einer typischen 4-köpfigen Familie bei rund 250 Euro pro Jahr für die Brauchwasser-Erzeugung.

Wie funktioniert eine Brauchwasser-Wärmepumpe?

Eine Trinkwasser-Wärmepumpe (oder Warmwasser-Wärmepumpe) ist eine zusätzliche Wärmepumpe nur für die Erwärmung des Trinkwassers. Sie besitzen einen integrierten Warmwasserspeicher, um eine gewisse Menge warmes Wasser für den Gebrauch vorzuhalten.

Bei Trinkwassertemperaturen von mehr als 60 °C müssen je nach Wärmepumpenmodell eventuell Zusatzheizungen wie Heizstäbe eingesetzt werden.

Warmwasser- bzw. Brauchwasser-Wärmepumpen werden in der Regel nachträglich in Kombination mit einer Gas- oder Ölheizung installiert, um die Abwärme der Heizung effizient zu nutzen.

Sie wird dazu in einem Raum des Gebäudes, z.B. Hauswirtschaftsraum, Heizungs- oder Vorratskeller, aufgestellt und nutzt die im Winter konstant hohen Lufttemperaturen im Raum als Wärmequelle. Um eine hohe Effizienz zu erreichen, empfehlen wir eine Mindestgröße von 15 m3/kW installierter Wärmepumpenleistung.

Brauchwasser-Wärmepumpen eignen sich besonders für kleinere Gebäude wie Ein- und Zweifamilienhäuser, da dort entsprechende Aufstellräume vorhanden sind und somit ausreichend Warmwasser erzeugt werden kann. Bei Mehrfamilienhäusern sind infrage kommende Aufstellräume hingegen in der Regel zu klein.

Alternativ kann die Warmwasser-Wärmepumpe auch mit Abluft betrieben werden. Dazu kann die Luft aus Bad, WC, Küche oder anderen Räumen über eine Lüftungsanlage gezielt abgesaugt und als Wärmequelle genutzt werden.

Bin sehr froh, die Empfehlung bei euch gefunden zu haben. Wir haben unsere Wärmepumpe seit 2020 in Betrieb. Die Techniker kennen sich mit Ihren Produkten aus und sind sehr freundlich
von Matthias H. aus Koblenz

Einsatzmöglichkeiten für eine Brauchwasser-Wärmepumpe

Eine Brauchwasserwärmepumpe kann andere Methoden der Warmwasserbereitung ergänzen oder sie ersetzen. Heizungsanlagen mit einem kombinierten Warmwasser- und Heizspeicher können im Sommer abgeschaltet werden, wenn die Wärmepumpe die Warmwasserversorgung übernimmt.

  • Dadurch können die Energiekosten spürbar gesenkt werden, weil Heizungen mit sehr schlechtem Wirkungsgrad arbeiten, wenn sie im Sommer nur gering ausgelastet sind.
  • Für diese Einsatzmöglichkeit bieten sich Wärmepumpen an, die Außenluft als Wärmequelle nutzen, da im Winter die Heizung die Warmwasserbereitung übernimmt.
  • Möglich ist auch, einen elektrischen Durchlauferhitzer durch eine Brauchwasserwärmepumpe zu ersetzen. Um dies zu ermöglichen, enthalten die Wärmepumpen einen elektrischen Heizstab, der automatisch zugeschaltet wird, wenn im Winter die gewünschte Temperatur nicht erreicht werden kann.

Durch die Entnahme der Umgebungswärme sinkt zudem die Raumtemperatur etwas. Da kühle Luft weniger Feuchtigkeit bindet, bleiben die Räume trocken, Lebensmittel halten länger und Wäsche trocknet schneller.

Ökobilanz einer Abluftwärmepumpe – es ist kompliziert!

Reduziert eine Brauchwasserwärmepumpe die CO₂-Emissionen?

Zunächst einmal "Ja", denn ihre Ökobilanz ist in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Das liegt nicht an den Wärmepumpen selbst.

Luftwärmepumpen liefern typischerweise das Zwei- bis Dreifache der eingesetzten elektrischen Energie als Wärme, weisen also eine Jahresarbeitszahl zwischen zwei und drei auf. Verglichen mit den erheblich teureren Erdwärmepumpen ist dies wenig.

  • Der ökologische Vergleich mit einem elektrischen Durchlauferhitzer fällt trotzdem eindeutig aus, weil mehr als die Hälfte des Stroms gespart wird.
  • Der Vergleich mit einer konventionellen Gasheizung mit einem Wirkungsgrad von rund 90 Prozent fällt komplizierter aus.
  • Oft wird eine Jahresarbeitszahl von drei als untere Schwelle genannt, ab der eine Wärmepumpe weniger Emissionen verursacht als eine Gasheizung.

Diese Berechnung stammt allerdings aus dem Jahr 2008, seitdem hat sich der Strommix im Stromnetz deutlich verändert. Eine Wärmepumpe verursacht heute also weniger CO₂-Emissionen, weil im Stromnetz mehr Ökostrom fließt. Dadurch ist die Schwelle für eine positive Ökobilanz aktuell auf eine Jahresarbeitszahl von etwa 2,1 gesunken.

Anschaffungskosten - damit ist bei Warmwasser-Wärmepumpen zu rechnen

Die Anschaffungskosten einer Brauchwasserwärmepumpe sind deutlich geringer als beispielsweise die Kosten einer Solarthermieanlage. Schon im Preissegment von etwa 2.000-3.500 Euro besteht eine große Auswahl an Modellen.

Tabelle: Preise Warmwasser-Wärmepumpen im Vergleich
Warmwasserwärmepumpe Brauchwasser-Speicher Brutto-Preis Aktueller Preis-Vergleich
Haier WW-Wärmepumpe 250 Liter 1.200 €
Stiebel Eltron WWK 300 Electronic 300 Liter 1.820 € » Preis auf Amazon vergleichen
Junkers SWI 270-2 270 Liter 2.160 € » Preis auf Amazon vergleichen
Sinclair S-WP 190l 190 Liter 2.230 € » Preis auf Amazon vergleichen
REMKO RBW 300 PV 300 Liter 2.300 € » Preis auf Amazon vergleichen
Buderus WPT 270/2 I-S Logatherm 260 Liter 2.300 € » Preis auf Amazon vergleichen
Junkers SWI 270-2 X 270 Liter 2.380 € » Preis auf Amazon vergleichen
DIMPLEX BWP 30HS 290 Liter 2.460 € » Preis auf Amazon vergleichen
Vaillant geoTherm VWL BM/2 260 Liter 2.730 €
Stiebel Eltron WWK 220 Electronic 220 Liter 2.800 € » Preis auf Amazon vergleichen
Vaillant geoTherm VWL BB/2 250 Liter 2.940 €
Sinclair S-WP 300l 300 Liter 2.950 € » Preis auf Amazon vergleichen
DIMPLEX BWP 20A 200 Liter 3.040 €

Betriebskosten Brauchwasserwärmepumpe

Dafür sind die Betriebskosten deutlich höher. Diese werden fast ausschließlich durch den Stromverbrauch bestimmt, die Wartungskosten fallen verglichen damit kaum ins Gewicht.

  • Der Stromverbrauch einer Warmwasserwärmepumpe hängt nicht nur vom Wasserverbrauch ab, sondern auch davon, ob Außenluft oder die vorgeheizte Luft des Heizungskellers als Wärmequelle genutzt wird.
  • Als grober Richtwert können 400 Kilowattstunden pro Jahr und pro Person dienen, im Einzelfall können sich aber deutliche Abweichungen ergeben.
  • Somit kann man bei einem 4-Personen-Haushalt von 100 und 250 € an jährlichen Stromkosten ausgehen.

Einstieg in erneuerbare Energien mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe

Zusammenfassend kann man Brauchwasserwärmepumpen als einfachen Einstieg in die regenerativen Energien bezeichnen:

  • Verglichen mit einem Durchlauferhitzer reduzieren sie den Stromverbrauch um etwa 60 bis 70 Prozent.
  • Ihr Einfluss auf die gesamten Energiekosten eines Haushalts ist begrenzt, da sie die Heizkosten nicht beeinflussen.
  • Auf der anderen Seite sind die Anschaffungskosten niedrig und die Montage einfach.

Kombiniert mit einer Photovoltaik-Anlage und einer intelligenten Regelung kann man auch direkt mit überschüssigem Solarstrom Wärme erzeugen und die Warmwasser-Wärmepumpe als thermischen "Stromspeicher" nutzen.

Dazu setzt die Regelung einen höheren Warmwasser-Sollwert, wenn viel PV-Strom verfügbar ist. Dann kann mehr Wärme erzeugt und gespeichert werden. Das macht das System noch effizienter und erhöht die Rentabilität der PV-Anlage, indem man gezielt seinen Eigenstromverbrauch mit Hilfe der Warmwasser-Wärmepumpe optimiert.

 

Letzte Aktualisierung: 31.07.2024