Sole-Wasser-Wärmepumpe

  • Was ist eine Sole-Wasser-Wärmepumpe? Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe ist ein Heizsystem, das Erdwärme nutzt, um Gebäude zu heizen und Warmwasser bereitzustellen. Sie entzieht Wärme aus dem Erdreich über ein geschlossenes Rohrsystem, das mit einer speziellen Flüssigkeit, der Sole, gefüllt ist. Diese Wärmepumpen sind besonders effizient und umweltfreundlich, da sie erneuerbare Energiequellen nutzen.
  • Wie funktioniert sie? Die Sole-Wasser-Wärmepumpe arbeitet, indem sie die in der Erde gespeicherte Wärmeenergie durch einen Wärmetauscher auf das Heizsystem überträgt. Die Sole zirkuliert durch das unterirdische Rohrsystem und absorbiert die Erdwärme. Diese Wärme wird dann an das Kältemittel im Wärmepumpenkreislauf abgegeben, das verdampft, komprimiert und schließlich als nutzbare Wärme an das Heizungssystem des Gebäudes abgegeben wird.
  • Sole-Wasser Kreislauf: Der Sole-Wasser Kreislauf beginnt mit der Sole, die durch unterirdische Rohre zirkuliert und Erdwärme aufnimmt. Die erwärmte Sole fließt zur Wärmepumpe, wo sie die Wärme an das Kältemittel abgibt. Nach der Wärmeübertragung kühlt die Sole ab und zirkuliert zurück in die Erde, um den Prozess erneut zu beginnen, wodurch ein kontinuierlicher Wärmekreislauf entsteht.

Sole-Wasser-Wärmepumpe einfach erklärt

Effiziente Technik nach einem einfachen Prinzip zeichnet die Funktion einer Sole-Wasser-Wärmepumpe aus. Durch Strom angetrieben, sorgt sie mithilfe der im Erdboden gespeicherten Wärme für einen kostengünstigen Wärme- und Warmwasserkomfort.

Etwa 25 % Strom benötigt die Erdwärmepumpe, um 100 Prozent Wärme- und Warmwasser zu erzeugen. Die übrigen 75 % der benötigten Energie werden einfach aus dem Erdreich gewonnen – zum Nulltarif!

Erdsonden oder Erdkollektoren

Um die nötige Energie für ein angenehmes Raumklima und wohlig warmes Wasser zu erhalten, nutzt die Sole-Wasser-Wärmepumpe die im Erdboden gespeicherte Sonnenenergie. Damit diese Energie erschließbar wird, stehen zwei unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung.

  • Die Erdwärme kann mittels Sonden oder Erdkollektoren aufgenommen und für das Heizsystem nutzbar gemacht werden. Erdkollektoren benötigen dabei einen wesentlich höheren Platzaufwand als Erdsonden, da sie auf einer großen Fläche horizontal unter der Erde verteilt werden. Etwa 20 cm unter der Frostgrenze werden die Erdollektoren wie eine Spirale in die Erde eingebracht, je nach Tiefe und Jahreszeit herrschen dort Temperaturen zwischen -5 °C bis 25 °C.
  • Erdsonden hingegen werden vertikal bis zu einer Tiefe von maximal 250 Metern in das Erdreich eingebracht. Im Normalfall werden die Erdsonden nicht tiefer als 100 Meter ins Erdreich gebohrt, da ab dieser Tiefe das Bergbaurecht beachtet werden muss.

Sole als Übertragungsmedium

Die Temperaturen im Erdreich sind für die Funktion der Sole-Wasser-Wärmepumpe völlig ausreichend. Um das niedrige Temperaturniveau der angezapften Wärmequelle auf eine Wärme zum Heizen zu bringen, ist eine externe Energiequelle nötig.

In Form eines 3-Kreis-Systems dient Sole, eine Salz-Wasser-Lösung, als Übertragungsmedium.

  • Die Sole zirkuliert, je nach gewählter Variante innerhalb der Erdwärmesonde oder der Erdkollektoren, in einem geschlossenen Kreislauf.
  • Hierbei nimmt die Lösung die in der Erde gespeicherte Wärme auf und gibt sie anschließend innerhalb der Wärmepumpe an den zweiten Kreislauf (Kältemittelkreislauf) ab.
  • Der dritte Kreislauf besteht aus der Raumheizung, in der zirkulierendes Wasser durch die Wärmepumpe mithilfe eines Wärmetauschers erwärmt wird.

Funktionsweise Erdwärmepumpe im Detail

Im ersten Kreislauf der Sole-Wasser-Wärmepumpe zirkuliert ein flüssiges Kältemittel, das die Wärme aus dem Erdreich aufnimmt. Über einen Wärmetauscher, den Verdampfer, wird der Aggregatzustand des Kältemittels in der Wärmepumpe von flüssig auf gasförmig verändert.

Möglich macht das der sehr hohe Siedepunkt des Kältemittels und die zusätzliche Komprimierung, wodurch die Temperatur noch weiter ansteigt. Das warme, gasförmige Kältemittel wird daraufhin zum Wärmetauscher geleitet, wo es seine Wärmeenergie an das Heizsystem abgibt, das für die Erwärmung von Brauchwasser und Heizung zuständig ist.

Durch die Wärmeabgabe kühlt das Kältemittel wieder ab und ändert abermals seinen Aggregatzustand, es wird wieder flüssig. Der noch vorhandene hohe Druck wird durch das Expansionsventil langsam wieder reduziert und das flüssige Kältemittel zum Verdampfer zurücktransportiert. Hier kann es nun wieder die Erdwärme aufnehmen und der Kreislauf beginnt erneut.

Bin schwer beeindruckt von eurer Empfehlung hier! 👌 Die Installation ging schneller als gedacht & die Wärmepumpe läuft einwandfrei.
von Tobias R. aus Meissen

Sole-Wasser-Wärmepumpen als Klimaanlage

Nicht nur für die häusliche Versorgung mit Warmwasser und Heizung ist eine Sole-Wasser-Wärmepumpe einsatzfähig: auch im Sommer lässt sich die Technik zur Verbesserung des Raumklimas nutzen. Unter Umgehung des Verdichters lässt sich mit der Sole-Wärmepumpe der Wärmepumpenprozess umkehren und die niedrigen Temperaturen im Erdreich aktiv zum Kühlen des Wohnraums nutzen.

Bei Erdkollektoren ist hierfür ein zusätzlicher Wärmeaustauscher nötig, der die gewonnene Wärme entzieht. Erdsonden nutzen die in den tiefen Erdschichten bereits vorhandenen kühlen Temperaturen direkt aus, eine zusätzliche Kühlung ist hier nicht notwendig. Die kühle Luft wird dann über Gebläsekonvektoren oder über die Fußbodenheizung an das Haus abgegeben.

Letzte Aktualisierung: 26.07.2024