Luft-Luft-Wärmepumpe: Technik, Altbau & Förderung

Eine Luft-Luft-Wärmepumpe - auch als Split-Klimaanlage mit Heizfunktion bekannt - nutzt die Wärme aus der Umgebungs- oder der Abluft, um diese per Kühlmittel-Kompression nicht an das Heizungswasser, sondern direkt auf die Innenraumluft zu übertragen. Während Split-Klimaanlagen die Luft i.d.R. direkt an den einzelnen Raum abgeben, gibt es auch zentrale Luft/-Luft-Wärmepumpen, von denen aus die erzeugte Wärme über Luftkanäle in die einzelnen Räume des Hauses geleitet wird. Luft-Luft-Wärmepumpen wurden bislang bevorzugt in Passivhäusern eingebaut, sie gelten aber zunehmend auch in Altbauten als eine kostengünstige Variante, effizient mit einer Wärmepumpe zu heizen.

  • Heizen und Kühlen: Luft/Luft-Wärmepumpen erwärmen je nach Bedarf direkt die Raumluft, ohne Heizkörper oder Fußbodenheizung. Durch ihre Kühlfunktion sorgen sie im Sommer für kühle Temperaturen und entfeuchten zudem die Raumluft.
  • Hohe Effizienz: Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen im Heizbetrieb Wärme aus der Außenluft und geben diese an die Raumluft ab. Gute Geräte benötigen im Jahresmittel für 5 kW Heizleistung nur 1 kW elektrische Leistung. Beim Kauf sollte unbedingt auf das Effizienzlabel geachtet werden.
  • Niedrige Stromkosten: Geräte mit hoher Energieeffizienzklasse haben einen sehr geringen Stromverbrauch. Im Vergleich zur Gasheizung sparen sie etwa 50 bis 70 Prozent Heizkosten und CO2-Emissionen, gegenüber einem Heizlüfter spart die Luft-Luft-Wärmepumpe sogar 80 Prozent Strom und CO2.
  • Einfache Installation: Luft-Luft-Wärmepumpen lassen sie sich Schritt für Schritt installieren. Das heißt: Man kann zunächst beispielsweise das Wohnzimmer mit der Heiz- und Kühlfunktion ausstatten und später dann Arbeits- und Schlafzimmer.
  • Förderung Luft/Luft-Wärmepumpe: Werden Sie als Hauptheizung eingesetzt, so gibt es von der KfW bis zu 70 Prozent Förderung auf die Anschaffungskosten von bis zu 30.000 Euro. Zudem gibt es für den Einbau Förderkredite und -darlehen von der KfW.

Wie funktioniert eine Luft-Luft-Wärmepumpe

Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen im Heizbetrieb Wärme aus der Außenluft und geben diese an den Raum ab. In der Regel handelt es sich um Split-Geräte mit einer Außeneinheit und einem oder mehreren Innengeräten. Luft-Luft-Wärmepumpen sind im Betrieb sehr flexibel und effizient, da sie die Räume aufgrund der luftbasierten Wärmeversorgung bedarfsgerecht und innerhalb kürzester Zeit beheizen können.

Die Außeneinheiten von Luft/Luft-Wärmepumpen ähnelnd denen normaler Luft/Wasser-Wärmepumpen. Der entscheidende Unterschied besteht aber darin, dass Luft-Luft-Wärmepumpen die Wärme direkt über Konvektoren – beispielsweise über Wand- oder Truheneinheiten – an die Raumluft abgeben, während Luft-Wasser-Wärmepumpen Heizungswasser erwärmen, welches als Übertragungsmedium agiert.

Durch die direkte Nutzung der Kondensationswärme sind sie besonders energieeffizient und weisen eine JAZ bzw. SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) zwischen 4 und 5 auf. Ein SCOP von 5 bedeutet, dass im Jahresmittel für 5 kWh Wärme nur 1 kWh elektrischen Strom benötigt wird. Dies reduziert die Heizkosten und macht eine Luft/Luft-Wärmepumpe klimafreundlicher als eine Gasheizung oder eine herkömmliche Elektroheizung.

Tabelle: Vergleich Stromverbrauch und Stromkosten von Luft-Luft-Wärmepumpen
Heizsystem Leistung Energiebedarf bei 1.400 Stunden / Jahr Energiekosten bei 30 Cents/kWh Strom und 15 Cents/kWh Gas CO2-Emissionen
Heizlüfter 2 kW 2.800 kWh Strom 840 € 1.120 kg CO2
Luft-Luft-Wärmepumpe 2 kW 550 kWh Strom 165 € 220 kg CO2
Gasheizung 2 kW 3.100 kWh Gas 465 € 620 kg CO2

Heizungssanierung: Eignen sich Luft-Luft-Wärmepumpen im Altbau?

Luft-Luft-Wärmepumpen bieten sich für Häuser mit einem geringen Heizbedarf an. Das sind im Normalfall Passiv- oder Niedrigenergiehäuser. Außerdem bieten sie den großen Vorteil, dass sie durch ihre Funktionsweise gleichzeitig für die sogenannte Zwangsbelüftung sorgen können. Diese ist bei luftdichten Häusern vorgeschrieben.

Luft-Luft-Wärmepumpen werden aber auch bei der Heizungssanierung immer öfter eingesetzt:

  • Sie sind viel günstiger als herkömmliche Luft/Wasser-Wärmepumpen, da sie lediglich einen Stromanschluss und einen einfachen Wanddurchbruch nötig machen.
  • Sie lassen sich schrittweise bzw. raumweise nachrüsten. So kann zunächst die bestehende Heizung im Winter unterstützt werden.
  • Luft-Luft-Wärmepumpen gelten auch im Bestand als effiziente Heizsysteme, da die Innengeräte optimal auf die Außengeräte abgestimmt sind.

Zusätzlich kann ein Erdwärmetauscher in Form eines unterirdischen Luftbrunnens den Betrieb der Anlage effizienter machen. Die Luft wird dann nicht oberirdisch angesaugt, sondern läuft durch ein unterirdisches Rohr, bevor sie in das Haus eintritt. Dabei sorgt die Erdwärme während der kühlen Jahreszeit für ein Vorwärmen der angesaugten Luft. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Energiebilanz aus, da weniger elektrisch nachbeheizt werden muss.

Im Sommer ist ein Erdwärmetauscher ebenfalls nützlich, um die warme Luft vor dem Eintritt ins Haus mit den konstanten Erdtemperaturen abzukühlen. Ein weiterer Vorteil besteht in der natürlichen Filterung und Reinigung der Außenluft.

Bei der Beratung, Planung und Installation unserer Wärmepumpe ist eure Empfehlung besonders auf unsere Wünsche in unserem Haus eingegangen. Danke für den Kontakt!
von Florian W. aus Bremen

Vorteile und Nachteile von Luft-Luft-Wärmepumpen

Vorteile Luft-Luft-Wärmepumpe

  • Eine Luft-Luft-Wärmepumpe ist sehr preiswert in der Anschaffung. Außerdem braucht sie wenig Platz. Heizkörper und die komplette Installation mit Heizungsrohren fallen weg. Das kann nicht nur Platz, sondern auch erheblich Kosten einsparen.
  • Zudem bietet sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe immer dann an, wenn andere Wärmepumpen nicht infrage kommen. Z. B. wenn die Grundwasserqualität nicht stimmt oder Erdsonden zu aufwendig sind. Luft-Luft-Wärmepumpen sorgen durch die Zwangsbelüftung dafür, dass es keinen Schimmelbefall geben kann.
  • Dadurch, dass die Wärmeversorgung über die Raumluft erfolgt, ist die Installation einer Luft/Luft-Wärmepumpe in aller Regel einfacher als bei einer Luft/Wasser-Wärmepumpe.
  • Last but not least: Die Baubiologie wird positiv beeinflusst, indem immer ausreichend frische Luft in den Räumen zirkuliert. Im Sommer können die Systeme gut zur Kühlung genutzt werden.

Nachteile Luft-Luft-Wärmepumpe

  • Luft-Luft-Wärmepumpen geben nahezu keine Strahlungswärme ab, das kann zu Komforteinbußen führen. Verbessern lässt sich der Komfort, indem die Geräte längere Zeit auf einer niedrigen Stufe betrieben werden, statt kurzzeitig mit maximaler Leistung.
  • Besteht bei sehr großer Kälte die Notwendigkeit, darüberhinaus zu heizen, so kann dies über einen sogenannten Elektroheizstab erfolgen, der die frische Luft zusätzlich aufwärmt. Dies kann jedoch die Ökobilanz verschlechtern und die Heizkosten in die Höhe treiben.

Luft-Luft-Wärmepumpe Förderung: Zuschüsse ja, unter bestimmten Bedingungen!

Für die Installation einer Luft-Luft-Wärmepumpe kann prinzipiell wie für andere energieeffiziente Wärmepumpen eine Förderung nach der BEG, der Richtlinie für die „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen“ (BEG EM) beantragt werden.

Voraussetzung ist jedoch, dass flächenanteilig mindestens 65 % der Heizenergie durch die Luft-Luft-Wärmepumpe erbracht wird. Es muss also das Haus zum größten Teil mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe beheizt werden, Einzelgeräte werden daher nicht gefördert.

Wird in einem Bestandsgebäude eine Luft-Luft-Wärmepumpe verbaut, wird die Förderung auf maximal 30.000€ Investitionskosten gewährt, wobei grundlegend 30% der förderfähigen Gesamtkosten gefördert werden. Für selbstnutzende, private Hausbesitzer gibt es zusätzliche Boni:

  • 20% Klimageschwindigkeitsbonus für den Austausch von funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Gasetagen- oder Nachtspeicherheizungen sowie von mehr als zwanzig Jahre alten Biomasse- und Gasheizungen
  • 30% Einkommensbonus für selbstnutzende Eigentümerinnen und Eigentümer mit bis zu 40.000 Euro zu versteuerndem Haushaltsjahreseinkommen
  • 5% Effizienzbonus, wenn die Luft/Luft-Wärmepumpe ein natürliches Kältemittel einsetzt

Zugelassene Luft-Luft-Wärmepumpen laut BAFA

Wer sich für eine geförderte Luft-Luft-Wärmepumpe interessiert, findet in der aktuellen BAFA-Liste die zugelassenen Geräte. Dabei muss man jedoch genau hinschauen. Speziell im Bereich der förderfähigen Luft-Luft-Wärmepumpe lohnt der Blick auf die zwei letzten Spalten:

Achten Sie hier auf die technischen Voraussetzungen / Anforderungen, um die Förderung am Ende auch wirklich erhalten zu können (als Verbraucher). Konkret sind dort EE-Anzeige (Energieeffizienz-Anzeige) und Netzdienlichkeit ausgewiesen. Sollte bei einem oder beiden Punkten nicht JA hinterlegt sein, bedeutet das, dass der Betreiber für die jeweilige technische Umsetzung selbst zu sorgen hat!

Realistisch betrachtet, wird aber der (private) Betreiber keine Chance haben, beispielsweise die Wärmemenge seiner Luft-Luft-Wärmepumpe jemals nachzuweisen oder zu dokumentieren. Aber genau das müsste er / sie dann tun. Als Ergebnis davon ist die jeweilige Förderung also eher fragwürdig.

Unser Tipp: Ruhig mal genauer hinschauen und den Fach-Handwerker des Vertrauens hinsichtlich der Förderung einer Luft-Luft-Wärmepumpe fragen!

Letzte Aktualisierung: 31.07.2024