Wo soll die Wärmepumpe installiert werden?
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe - auch als Split-Klimaanlage mit Heizfunktion bekannt - nutzt die Wärme aus der Umgebungs- oder der Abluft, um diese per Kühlmittel-Kompression nicht an das Heizungswasser, sondern direkt auf die Innenraumluft zu übertragen. Während Split-Klimaanlagen die Luft i.d.R. direkt an den einzelnen Raum abgeben, gibt es auch zentrale Luft/-Luft-Wärmepumpen, von denen aus die erzeugte Wärme über Luftkanäle in die einzelnen Räume des Hauses geleitet wird. Luft-Luft-Wärmepumpen wurden bislang bevorzugt in Passivhäusern eingebaut, sie gelten aber zunehmend auch in Altbauten als eine kostengünstige Variante, effizient mit einer Wärmepumpe zu heizen.
Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen im Heizbetrieb Wärme aus der Außenluft und geben diese an den Raum ab. In der Regel handelt es sich um Split-Geräte mit einer Außeneinheit und einem oder mehreren Innengeräten. Luft-Luft-Wärmepumpen sind im Betrieb sehr flexibel und effizient, da sie die Räume aufgrund der luftbasierten Wärmeversorgung bedarfsgerecht und innerhalb kürzester Zeit beheizen können.
Die Außeneinheiten von Luft/Luft-Wärmepumpen ähnelnd denen normaler Luft/Wasser-Wärmepumpen. Der entscheidende Unterschied besteht aber darin, dass Luft-Luft-Wärmepumpen die Wärme direkt über Konvektoren – beispielsweise über Wand- oder Truheneinheiten – an die Raumluft abgeben, während Luft-Wasser-Wärmepumpen Heizungswasser erwärmen, welches als Übertragungsmedium agiert.
Durch die direkte Nutzung der Kondensationswärme sind sie besonders energieeffizient und weisen eine JAZ bzw. SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) zwischen 4 und 5 auf. Ein SCOP von 5 bedeutet, dass im Jahresmittel für 5 kWh Wärme nur 1 kWh elektrischen Strom benötigt wird. Dies reduziert die Heizkosten und macht eine Luft/Luft-Wärmepumpe klimafreundlicher als eine Gasheizung oder eine herkömmliche Elektroheizung.
Heizsystem | Leistung | Energiebedarf bei 1.400 Stunden / Jahr | Energiekosten bei 30 Cents/kWh Strom und 15 Cents/kWh Gas | CO2-Emissionen |
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Heizlüfter | 2 kW | 2.800 kWh Strom | 840 € | 1.120 kg CO2 |
Luft-Luft-Wärmepumpe | 2 kW | 550 kWh Strom | 165 € | 220 kg CO2 |
Gasheizung | 2 kW | 3.100 kWh Gas | 465 € | 620 kg CO2 |
Luft-Luft-Wärmepumpen bieten sich für Häuser mit einem geringen Heizbedarf an. Das sind im Normalfall Passiv- oder Niedrigenergiehäuser. Außerdem bieten sie den großen Vorteil, dass sie durch ihre Funktionsweise gleichzeitig für die sogenannte Zwangsbelüftung sorgen können. Diese ist bei luftdichten Häusern vorgeschrieben.
Luft-Luft-Wärmepumpen werden aber auch bei der Heizungssanierung immer öfter eingesetzt:
Zusätzlich kann ein Erdwärmetauscher in Form eines unterirdischen Luftbrunnens den Betrieb der Anlage effizienter machen. Die Luft wird dann nicht oberirdisch angesaugt, sondern läuft durch ein unterirdisches Rohr, bevor sie in das Haus eintritt. Dabei sorgt die Erdwärme während der kühlen Jahreszeit für ein Vorwärmen der angesaugten Luft. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Energiebilanz aus, da weniger elektrisch nachbeheizt werden muss.
Im Sommer ist ein Erdwärmetauscher ebenfalls nützlich, um die warme Luft vor dem Eintritt ins Haus mit den konstanten Erdtemperaturen abzukühlen. Ein weiterer Vorteil besteht in der natürlichen Filterung und Reinigung der Außenluft.
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SUCHENFür die Installation einer Luft-Luft-Wärmepumpe kann prinzipiell wie für andere energieeffiziente Wärmepumpen eine Förderung nach der BEG, der Richtlinie für die „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen“ (BEG EM) beantragt werden.
Voraussetzung ist jedoch, dass flächenanteilig mindestens 65 % der Heizenergie durch die Luft-Luft-Wärmepumpe erbracht wird. Es muss also das Haus zum größten Teil mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe beheizt werden, Einzelgeräte werden daher nicht gefördert.
Wird in einem Bestandsgebäude eine Luft-Luft-Wärmepumpe verbaut, wird die Förderung auf maximal 30.000€ Investitionskosten gewährt, wobei grundlegend 30% der förderfähigen Gesamtkosten gefördert werden. Für selbstnutzende, private Hausbesitzer gibt es zusätzliche Boni:
Wer sich für eine geförderte Luft-Luft-Wärmepumpe interessiert, findet in der aktuellen BAFA-Liste die zugelassenen Geräte. Dabei muss man jedoch genau hinschauen. Speziell im Bereich der förderfähigen Luft-Luft-Wärmepumpe lohnt der Blick auf die zwei letzten Spalten:
Achten Sie hier auf die technischen Voraussetzungen / Anforderungen, um die Förderung am Ende auch wirklich erhalten zu können (als Verbraucher). Konkret sind dort EE-Anzeige (Energieeffizienz-Anzeige) und Netzdienlichkeit ausgewiesen. Sollte bei einem oder beiden Punkten nicht JA hinterlegt sein, bedeutet das, dass der Betreiber für die jeweilige technische Umsetzung selbst zu sorgen hat!
Realistisch betrachtet, wird aber der (private) Betreiber keine Chance haben, beispielsweise die Wärmemenge seiner Luft-Luft-Wärmepumpe jemals nachzuweisen oder zu dokumentieren. Aber genau das müsste er / sie dann tun. Als Ergebnis davon ist die jeweilige Förderung also eher fragwürdig.
Unser Tipp: Ruhig mal genauer hinschauen und den Fach-Handwerker des Vertrauens hinsichtlich der Förderung einer Luft-Luft-Wärmepumpe fragen!
Letzte Aktualisierung: 31.07.2024