Wo soll die Wärmepumpe installiert werden?
Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind besonders effektiv. Sie nutzen als Wärmereservoir das Grundwasser, das ganzjährig eine nahezu konstante Temperatur aufweist. Dies ist ihr großer Vorteil gegenüber Wärmepumpen, die ihre Wärme aus der Umgebungsluft beziehen.
Nachteilig wirkt sich allerdings aus, dass das Grundwasser als Wärmequelle nicht so einfach zugänglich ist wie die Umgebungsluft. Dazu werden Brunnen benötigt, die zusätzliche Kosten verursachen und darüber hinaus eine behördliche Genehmigung erfordern.
Das Grundprinzip ist denkbar einfach:
Im letzten Schritt müssen Sie die Fließrichtung des Grundwassers beachten. Der Zapfbrunnen darf nur in Fließrichtung vor dem Schluckbrunnen liegen, damit nicht das abgekühlte Wasser zur Wärmepumpe befördert wird.
In Einzelfällen ist es möglich, auf den Schluckbrunnen zu verzichten. Zum Beispiel, wenn das Wasser in einen nahe gelegenen natürlichen Wasserlauf zurückgeführt werden kann. Dieses Vorgehen bedarf aber einer gesonderten Genehmigung.
Die Brunnenbohrungen dürfen erst nach einer behördlichen Genehmigung erfolgen – genau genommen sind es sogar zwei Genehmigungen.
Die erste wird bei der regional zuständigen Wasserbehörde beantragt. Dort wird unter anderem geprüft, ob der vorgesehene Ort der Bohrungen in einem Trinkwasserschutzgebiet oder gar in einem Heilquellenschutzgebiet liegt. Wenn dies der Fall ist, wird eine Genehmigung allenfalls unter sehr strengen Auflagen erteilt.
Die zweite Genehmigung erteilt das zuständige Landesamt für Bergbau. Diese ist allerdings im Normalfall eine reine Formsache. Laut Bergbaugesetz handelt es sich bei Erdwärme um einen Bodenschatz, der nicht dem Besitzer des Grundstücks gehört. Es ist allerdings auch festgelegt, dass es zulässig ist, Erdwärme zu gewinnen. Daher gibt es kaum Gründe, warum die Bergbaubehörde die Genehmigung verweigern könnte.
Es kann aber Gründe geben, warum der Betrieb einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe nicht möglich ist. Manchmal liegt der Grundwasserspiegel zu tief, um einen wirtschaftlichen Betrieb der Wärmepumpe zu erlauben.
In manchen Regionen ist auch die Wasserqualität zu schlecht, beispielsweise infolge intensiver Düngung landwirtschaftlicher Flächen. Die Chemikalien im Wasser würden dort die Pumpe beschädigen. Auch eine zu hohe Fließgeschwindigkeit des Grundwassers kann ein Ausschlusskriterium sein.
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SUCHENVerglichen mit einer Luftwärmepumpe weist die Wasser-Wasser-Wärmepumpe zwei wirklich bedeutende Vorteile auf:
Nachteile:
Im Vergleich zu den deutlich stärker nachgefragten Luftwärmepumpen ist die Wasser-Wasser-Wärmepumpe als Heizung sowohl effektiver als auch zuverlässiger. Die erforderlichen Brunnen verursachen allerdings bürokratischen Aufwand und selbstverständlich auch Kosten. Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass Wasser-Wasser-Wärmepumpen nicht überall betrieben werden können.
Letzte Aktualisierung: 14.06.2024