Zapfbrunnen und Schluckbrunnen

  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit Brunnen: Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt zwei Brunnen, den Förderbrunnen und den Schluckbrunnen, um das Grundwasser als Wärmequelle zu erschließen. Der Förderbrunnen entnimmt das Grundwasser und führt es der Wärmepumpe zu, während der Schluckbrunnen das abgekühlte Wasser wieder ins Erdreich zurückleitet. Diese Methode sorgt für eine effiziente und nachhaltige Wärmegewinnung.
  • Wasser Wasser Wärmepumpe Prinzip: Eine Grundwasserwärmepumpe funktioniert nach dem Prinzip der Wärmeentnahme aus dem Grundwasser. Das Wasser wird durch den Förderbrunnen zur Wärmepumpe geleitet, wo die Wärme entzogen und auf ein höheres Temperaturniveau gebracht wird. Das abgekühlte Wasser wird anschließend über den Schluckbrunnen wieder in den Grundwasserstrom zurückgeführt.
  • Alten Brunnen für Wärmepumpe nutzen? Vorhandene Brunnen können genutzt werden, um die Kosten für die Installation einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe erheblich zu senken. Wenn ein vorhandener Brunnen die erforderlichen Spezifikationen erfüllt, können die Ausgaben für das Bohren eines neuen Brunnens entfallen. Dies macht die Installation wirtschaftlicher und schneller umsetzbar.
  • Brunnen Wärmepumpe selber bohren: Das Selberbohren von Brunnen für eine Wärmepumpe kann eine kostengünstige Alternative sein, erfordert jedoch spezielle Ausrüstung und Fachkenntnisse. Die Kosten für das Selberbohren liegen je nach Tiefe und Bodenbeschaffenheit bei etwa 30 Euro pro Meter. Es ist wichtig, lokale Vorschriften und technische Anforderungen zu beachten, um eine effiziente und regelkonforme Installation zu gewährleisten.

Was ist eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe?

Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind besonders effektiv. Sie nutzen als Wärmereservoir das Grundwasser, das ganzjährig eine nahezu konstante Temperatur aufweist. Dies ist ihr großer Vorteil gegenüber Wärmepumpen, die ihre Wärme aus der Umgebungsluft beziehen.

Nachteilig wirkt sich allerdings aus, dass das Grundwasser als Wärmequelle nicht so einfach zugänglich ist wie die Umgebungsluft. Dazu werden Brunnen benötigt, die zusätzliche Kosten verursachen und darüber hinaus eine behördliche Genehmigung erfordern.

Zapfbrunnen und Schluckbrunnen

Das Grundprinzip ist denkbar einfach:

  • Durch den Zapfbrunnen oder auch Saugbrunnen genannt, wird das Grundwasserreservoir angezapft und das Wasser zur Wärmepumpe befördert.
  • Die Wärmepumpe entzieht dem Wasser Wärmeenergie und macht sie für den Haushalt nutzbar.
  • Anschließend läuft das Wasser über den Schluckbrunnen oder auch Sickerbrunnen genannt zurück ins Reservoir.

Im letzten Schritt müssen Sie die Fließrichtung des Grundwassers beachten. Der Zapfbrunnen darf nur in Fließrichtung vor dem Schluckbrunnen liegen, damit nicht das abgekühlte Wasser zur Wärmepumpe befördert wird.

In Einzelfällen ist es möglich, auf den Schluckbrunnen zu verzichten. Zum Beispiel, wenn das Wasser in einen nahe gelegenen natürlichen Wasserlauf zurückgeführt werden kann. Dieses Vorgehen bedarf aber einer gesonderten Genehmigung.

Brunnen Wärmepumpe Genehmigung

Die Brunnenbohrungen dürfen erst nach einer behördlichen Genehmigung erfolgen – genau genommen sind es sogar zwei Genehmigungen.

Die erste wird bei der regional zuständigen Wasserbehörde beantragt. Dort wird unter anderem geprüft, ob der vorgesehene Ort der Bohrungen in einem Trinkwasserschutzgebiet oder gar in einem Heilquellenschutzgebiet liegt. Wenn dies der Fall ist, wird eine Genehmigung allenfalls unter sehr strengen Auflagen erteilt.

Die zweite Genehmigung erteilt das zuständige Landesamt für Bergbau. Diese ist allerdings im Normalfall eine reine Formsache. Laut Bergbaugesetz handelt es sich bei Erdwärme um einen Bodenschatz, der nicht dem Besitzer des Grundstücks gehört. Es ist allerdings auch festgelegt, dass es zulässig ist, Erdwärme zu gewinnen. Daher gibt es kaum Gründe, warum die Bergbaubehörde die Genehmigung verweigern könnte.

Nicht überall möglich

Es kann aber Gründe geben, warum der Betrieb einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe nicht möglich ist. Manchmal liegt der Grundwasserspiegel zu tief, um einen wirtschaftlichen Betrieb der Wärmepumpe zu erlauben.

In manchen Regionen ist auch die Wasserqualität zu schlecht, beispielsweise infolge intensiver Düngung landwirtschaftlicher Flächen. Die Chemikalien im Wasser würden dort die Pumpe beschädigen. Auch eine zu hohe Fließgeschwindigkeit des Grundwassers kann ein Ausschlusskriterium sein.

Ich freue mich, so eine nachhaltige & kostensparende Lösung für die Wärmepumpe gefunden zu haben. Die Empfehlung hier war zuverlässig & die Installation verlief ohne Störungen.
von Anna R. aus Duisburg

Vor- und Nachteile der Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Verglichen mit einer Luftwärmepumpe weist die Wasser-Wasser-Wärmepumpe zwei wirklich bedeutende Vorteile auf:

  • Ihr Wirkungsgrad ist deutlich höher, wodurch der Stromverbrauch signifikant reduziert wird.
  • Außerdem nutzt sie ein zuverlässiges Wärmereservoir, weswegen sie als alleinige Heizung fungieren kann. Das kann eine Luftwärmepumpe nicht leisten.
  • Die Außenluft liefert genau dann die wenigste Wärme, wenn die meiste Wärme benötigt wird.
  • Im Vergleich zur Geothermie überzeugt die Wasser-Wasser-Wärmepumpe durch niedrige Kosten. (Für geothermische Sonden sind deutlich tiefere Bohrungen erforderlich.)

Nachteile:

  • Der größte Nachteil liegt in der Vereisungsgefahr, falls die automatische Strömungsüberwachung im Winter einmal versagen sollte.
  • Ein zweiter Nachteil besteht in der beschränkten Funktionsdauer der Brunnen. Bei professioneller Ausführung können die Brunnen mehrere Jahrzehnte lang ihren Dienst tun, aber irgendwann sind auch dann neue Bohrungen erforderlich.

 

Mehr Aufwand, mehr Nutzen

Im Vergleich zu den deutlich stärker nachgefragten Luftwärmepumpen ist die Wasser-Wasser-Wärmepumpe als Heizung sowohl effektiver als auch zuverlässiger. Die erforderlichen Brunnen verursachen allerdings bürokratischen Aufwand und selbstverständlich auch Kosten. Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass Wasser-Wasser-Wärmepumpen nicht überall betrieben werden können.

Letzte Aktualisierung: 14.06.2024