Lohnt sich eine Wärmepumpe?

  • Wann lohnt sich eine Wärmepumpe? Eine Wärmepumpe amortisiert sich typischerweise innerhalb von 7 bis 15 Jahren, abhängig von den Installationskosten, den Energiekosten und den erhaltenen Förderungen. Die Einsparung im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen tragen wesentlich dazu bei, dass sich eine Wärmepumpe lohnt.
  • JAZ und COP – das bedeuten die Kennzahlen: Der COP (Coefficient of Performance) gibt das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetzter Energie an, während die Jahresarbeitszahl (JAZ) den durchschnittlichen COP über ein Jahr hinweg darstellt. Beide Kennzahlen sind entscheidend für die Bewertung der Effizienz einer Wärmepumpe.
  • Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Wärmepumpe werden die Anschaffungskosten, Betriebskosten und mögliche Förderungen berücksichtigt. Diese Faktoren werden mit den Einsparungen bei den Heizkosten verglichen, um die Rentabilität und den Zeitraum bis zur Amortisation der Investition zu bestimmen.

COP & JAZ: Welche Wärmepumpe lohnt sich?

Bei der Entscheidung für eine Wärmepumpe geht es neben den Umweltaspekten in erster Linie um die Wirtschaftlichkeit. Denn nur die monetäre Betrachtung erlaubt eine klare Aussage darüber, ob sich die Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Heizungssystemen für den Bauherrn lohnt oder nicht.

Um zu beurteilen, welche Wärmepumpe sich lohnt, werden COP bzw. JAZ miteinander verglichen:

  • Der COP-Wert (Coefficient of Performance) gibt an, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet, indem er das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetzter Energie misst - in einem ganz bestimmten Betriebspunkt wie zB bei 7°C Außentemperatur und 35°C Vorlauftemperatur (A7 / W35)
  • Die Jahresarbeitszahl bezieht sich hingegen auf die in einem ganzen Jahr abgegebene Menge an Heizenergie zur im Jahr benötigten elektrischen Energie

Bei einer Jahresarbeitszahl bzw. COP von z.B. 4 werden mit anderen Worten aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme produziert. Der COP erlaubt somit den direkten Vergleich von Wärmepumpen, während die Jahresarbeitszahl zusätzlich die Anwendung und deren Einfluss auf die Effizienz über den Jahresverlauf berücksichtigt.

Es gilt: Ein höherer COP- bzw. JAZ-Wert bedeutet eine effizientere Wärmepumpe, was zu niedrigeren Betriebskosten und höherer Energieeinsparung führt.

Tabelle: Typische COP-Werte von unterschiedlichen Wärmepumpen-Typen
Wärmepumpenart COP-Bereich Beschreibung Allgemeine Betriebskosten
Luft-Wasser-Wärmepumpen 3,0 - 5,0 Effizienz abhängig von Außentemperaturen, besser in mildem Klima niedrig bis moderat
Sole-Wasser-Wärmepumpen 4,0 - 5,0 Nutzen konstante Erdtemperatur, stabilere COP-Werte niedrig
Wasser-Wasser-Wärmepumpen 4,0 - 5,0 Nutzen konstante Grundwassertemperatur, hohe Effizienz niedrig
Luft-Luft-Wärmepumpen 2,0 - 3,5 Effizienz stark abhängig von Außentemperaturen, weniger effektiv bei Kälte moderat bis hoch
Warmwasser-Wärmepumpen 2,0 - 3,0 Fokus auf Warmwasserbereitung, niedrigere COP-Werte moderat
Durch eure Empfehlung entschied ich mich für die aktuelle Wärmepumpe und habe es nicht bereut. Ich wurde transparent & kompetent beraten. Der Unterschied im Energieverbrauch ist deutlich spürbar.
von Bella St. aus Freiburg

Amortisation: Ab wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

Weder COP noch JAZ sagen jedoch etwas darüber aus, ab wann sich die Investition in eine Wärmepumpe amortisiert hat. Und das sollte bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe der eigentliche Punkt sein.

Neben den Effizienz-Kennwerten spielen hierbei auch die

  • Anschaffungskosten, die
  • laufenden Heiz- und Betriebskosten und
  • eventuelle Finanzierungskosten

eine entscheidende Rolle.

Angenommen, Sie möchten eine Luft/Wasser-Wärmepumpe in Ihrem Einfamilienhaus installieren. Hier sind die geschätzten Kosten und Einsparungen:

  • Anschaffungskosten: 25.000 Euro
  • BEG-Förderung 30 %: 25.000 Euro * 30% = 7.500 Euro
  • Investitionskosten inkl. Förderung: 17.500 Euro
  • Ohnehin-Kosten für Ersatz: 10.000 Euro

Vergleich der Heizkosten

  • Jährlicher Wärmebedarf: 15.000 kWh
  • JAZ der Wärmepumpe: 3,0
  • Jährlicher Stromverbrauch der Wärmepumpe: 15.000 kWh / 3,0 = 5.000 kWh
  • Stromkosten pro kWh: 0,30 Euro
  • Jährliche Betriebskosten: 5.000 kWh * 0,30 Euro/kWh = 1.500 Euro

Vergleich mit herkömmlicher Heizung

  • Jährliche Heizkosten einer Ölheizung: 15.000 kWh / 10 kWh/l * 1 Euro = 1.500 Euro
  • Jährliche Heizkosten Gasheizung: 15.000 kWh * 0,12 Euro/kWh = 1.800 Euro
  • Jährliche Heizkosten-Ersparnis durch Wärmepumpe: 0 bis 300 Euro

Amortisationszeit (Netto-Investition / Jährliche Heizkostenersparnis)

  • Amortisationszeit mit Ohnehin-Kosten: = 7.500 Euro / 300 Euro = 25 Jahre
  • Amortisationszeit ohne Ohnehin-Kosten: = 17.500 Euro / 300 Euro ≈58 Jahre

In diesem Beispiel wurden zukünftige Energiepreissteierungen oder höhere Zuschüsse nicht berücksichtigt. Laut Experten werden aber insbesondere die zukünftig steigenden CO2-Preise für Erdgas und Heizöl die kWh-Preise deutlich erhöhen. Um eine valide Aussage zu treffen, ob sich eine Wärmepumpe lohnt, empfehlen wir, eine dynamische Investitionskostenrechnung von einem Energieberater durchführen zu lassen.

Lohnt sich eine Wärmepumpe im Vergleich zur Gasheizung?

Angesichts steigender Energiekosten und wachsender Anforderungen an klimafreundliches Heizen fragen sich viele Hausbesitzer: Lohnt sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe – oder bleibt die Gasheizung wirtschaftlicher?

Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab, aber unter bestimmten Voraussetzungen ist die Wärmepumpe langfristig im Vorteil.

Tabelle: Wichtige Kriterien zum Vergleich der Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe und einer Gasheizung
Kriterium Wärmepumpe Gasheizung
Anschaffungskosten ca. 25.000 € (inkl. Installation & Umbauten) ca. 10.000 € (inkl. Installation)
Jährliche Betriebskosten ca. 1.100 € (bei 5.000 kWh Strom) ca. 1.900 € (bei 20.000 kWh Gas)
Wirkungsgrad (Effizienz) 300–400 % (COP 3–4) ca. 90–95 %
CO₂-Emissionen sehr gering (bei Ökostrom) hoch (ca. 4.000 kg CO₂/Jahr bei EFH)
Förderung bis zu 40 % (BAFA, KfW etc.) kaum noch Förderung
Wartungskosten niedrig (ca. 100–150 €/Jahr) mittel (ca. 200–300 €/Jahr)
Zukunftssicherheit hoch (klimafreundlich, förderfähig) gering (Ausstiegspläne, CO₂-Preis steigt)

Um die Wirtschaftlichkeit besser zu veranschaulichen, betrachten wir ein Rechenbeispiel für ein typisches Einfamilienhaus. Die folgende Tabelle zeigt eine vereinfachte Amortisationsrechnung über die Investitions- und Betriebskosten beider Heizsysteme im direkten Vergleich.

Kostenart Wärmepumpe Gasheizung
Anschaffung (netto) 25.000 € 10.000 €
BAFA-Förderung (40 %) – 10.000 € 0 €
Effektive Investition 15.000 € 10.000 €
Jährliche Energiekosten 1.100 € (bei 0,22 €/kWh) 1.900 € (bei 0,095 €/kWh)
Ersparnis jährlich 800 €
Amortisation (ca.) 6 bis 7 Jahre

Die Wärmepumpe hat zwar höhere Investitionskosten, aber durch staatliche Förderungen und geringere laufende Kosten kann sie sich bereits nach wenigen Jahren amortisieren – insbesondere, wenn sie mit einem gut gedämmten Gebäude und einer Fußbodenheizung kombiniert wird. Zudem ist sie deutlich klimafreundlicher und zukunftssicherer als eine Gasheizung.

Letzte Aktualisierung: 26.03.2025