Lohnt sich eine Wärmepumpe?

  • Wann lohnt sich eine Wärmepumpe? Eine Wärmepumpe amortisiert sich typischerweise innerhalb von 7 bis 15 Jahren, abhängig von den Installationskosten, den Energiekosten und den erhaltenen Förderungen. Die Einsparung im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen tragen wesentlich dazu bei, dass sich eine Wärmepumpe lohnt.
  • JAZ und COP – das bedeuten die Kennzahlen: Der COP (Coefficient of Performance) gibt das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetzter Energie an, während die Jahresarbeitszahl (JAZ) den durchschnittlichen COP über ein Jahr hinweg darstellt. Beide Kennzahlen sind entscheidend für die Bewertung der Effizienz einer Wärmepumpe.
  • Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Wärmepumpe werden die Anschaffungskosten, Betriebskosten und mögliche Förderungen berücksichtigt. Diese Faktoren werden mit den Einsparungen bei den Heizkosten verglichen, um die Rentabilität und den Zeitraum bis zur Amortisation der Investition zu bestimmen.

Bei der Entscheidung für eine Wärmepumpe geht es neben den Umweltaspekten in erster Linie um die Wirtschaftlichkeit. Denn nur die Betrachtung über einen Zeitraum von ca. 20 Jahren erlaubt eine klare Aussage darüber, ob sich die Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Heizungssystemen für den Bauherrn lohnt oder nicht.

Jahresarbeitszahl

Die Jahresarbeitszahl setzt die in einem ganzen Jahr abgegebene Menge an Heizenergie zur im Jahr benötigten elektrischen Energie ins Verhältnis.

Bei einer Jahresarbeitszahl von 4 werden mit anderen Worten aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme produziert. Die Jahresarbeitszahl erlaubt die direkte Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe über den Jahresverlauf.

COP-Bereich Wärmepumpen im Vergleich

Beim Überlegen, ob sich die Installation einer Wärmepumpe lohnt, ist der COP-Wert (Coefficient of Performance) ein entscheidender Faktor. Der COP-Wert gibt an, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet, indem er das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetzter Energie misst.

Ein höherer COP-Wert bedeutet eine effizientere Wärmepumpe, was zu niedrigeren Betriebskosten und höherer Energieeinsparung führt. In dieser Übersicht klären wir die unterschiedlichen COP-Bereiche der gängigen Wärmepumpenarten und wie diese die Wirtschaftlichkeit der Investition beeinflussen.

COP Wärmepumpe Tabelle
Wärmepumpenart COP-Bereich Beschreibung Allgemeine Betriebskosten
Luft-Wasser-Wärmepumpen 3,0 - 5,0 Effizienz abhängig von Außentemperaturen, besser in mildem Klima niedrig bis moderat
Sole-Wasser-Wärmepumpen 4,0 - 5,0 Nutzen konstante Erdtemperatur, stabilere COP-Werte niedrig
Wasser-Wasser-Wärmepumpen 4,0 - 5,0 Nutzen konstante Grundwassertemperatur, hohe Effizienz niedrig
Luft-Luft-Wärmepumpen 2,0 - 3,5 Effizienz stark abhängig von Außentemperaturen, weniger effektiv bei Kälte moderat bis hoch
Warmwasser-Wärmepumpen 2,0 - 3,0 Fokus auf Warmwasserbereitung, niedrigere COP-Werte moderat
Durch eure Empfehlung entschied ich mich für die aktuelle Wärmepumpe und habe es nicht bereut. Ich wurde transparent & kompetent beraten. Der Unterschied im Energieverbrauch ist deutlich spürbar.
von Bella St. aus Freiburg

Welche Wärmepumpen-Art lohnt sich

Die Amortisationszeit fällt nicht zuletzt je nach Wärmepumpen-Typ sehr unterschiedlich aus. Bei der Wahl einer Wärmepumpe und der frage, ob sie sich lohnt, sollten Sie daher die Energiequelle berücksichtigen: Umgebungsluft, Grundwasser oder Erdreich.

Hier sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Typen:

Luftwärmepumpe

  • Einfache Montage (keine Bohrungen erforderlich)
  • Anschaffungspreis: ca. 7.000 - 20.000 Euro; günstiger als andere Typen
  • Ideal für gut gedämmte, mittelgroße Gebäude
  • Möglicherweise Gasheizzuschaltung im Winter nötig

Wasser- und Erdwärmepumpen

  • Effizienter als Luftwärmepumpen
  • Eignen sich für größere Gebäude mit hohem Wärmebedarf
  • Höhere Anschaffungskosten: 7.000 - 30.000 Euro
  • Erschließungsarbeiten und Genehmigungen für Bohrungen erforderlich, benötigen Platz

Amortisation einer Wärmepumpe

Keine der oben genannten Kennwerte sagt jedoch etwas darüber aus, ab wann sich die Investition in eine Wärmepumpe amortisiert hat. Und das sollte bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit eine Wärmepumpe der eigentliche Punkt sein.

Neben den Kennwerten spielen hierbei ja auch die Anschaffungskosten und eventuelle Finanzierungskosten eine entscheidende Rolle. Wie schnell sich eine Wärmepumpenheizung amortisiert, hängt auch davon ab, wie hoch der Wärmebedarf ist.

Werden fairerweise nur die Unterschiedskosten zu einer anderen (Gas- oder Öl-) Heizung in die Wirtschaftlichkeitsrechnung mit einbezogen, so kann sich die Investition in eine Wärmepumpe schon nach weniger als zehn Jahren amortisieren.

Lohnt sich eine Wärmepumpe – Statische Berechnung (2024)

Angenommen, Sie möchten eine Luft-Luft-Wärmepumpe in Ihrem Einfamilienhaus installieren. Hier sind die geschätzten Kosten und Einsparungen:

  • Anschaffungskosten: 25.000 Euro
  • BEG-Förderung 30 %: 25.000 Euro * 30% = 7.500 Euro
  • Investitionskosten inkl. Förderung: 17.500 Euro
  • Ohnehin-Kosten für Ersatz: 10.000 Euro

Vergleich der Heizkosten

  • Jährlicher Wärmebedarf: 15.000 kWh
  • COP der Wärmepumpe: 3,0 (dies bedeutet, dass die Wärmepumpe 3 kWh Wärme pro 1 kWh elektrischer Energie erzeugt)
  • Jährlicher Stromverbrauch der Wärmepumpe: 15.000 kWh / 3,0 = 5.000 kWh
  • Stromkosten pro kWh: 0,30 Euro
  • Jährliche Betriebskosten: 5.000 kWh * 0,30 Euro/kWh = 1.500 Euro

Vergleich mit herkömmlicher Heizung

  • Jährliche Heizkosten einer Ölheizung: 15.000 kWh / 10 kWh/l * 1 Euro = 1.500 Euro
  • Jährliche Heizkosten Gasheizung: 15.000 kWh * 0,12 Euro/kWh = 1.800 Euro
  • Jährliche Heizkosten-Ersparnis durch Wärmepumpe: 0 bis 300 Euro

Amortisationszeit (Netto-Investition / Jährliche Heizkostenersparnis)

  • Amortisationszeit mit Ohnehin-Kosten: = 7.500 Euro / 300 Euro = 25 Jahre
  • Amortisationszeit ohne Ohnehin-Kosten: = 17.500 Euro / 300 Euro ≈58 Jahre

In diesem Beispiel wurden zukünftige Energiepreissteierungen oder höhere Zuschüsse nicht berücksichtigt. Laut Experten werden aber insbesondere die zukünftig steigenden CO2-Preise für Erdgas und Heizöl die kWh-Preise deutlich erhöhen. Um eine valide Aussage zu treffen, ob sich eine Wärmepumpe lohnt, empfehlen wir, eine dynamische Investitionskostenrechnung von einem Energieberater durchführen zu lassen.

Letzte Aktualisierung: 31.08.2024