Wo soll die Wärmepumpe installiert werden?
Stimmt nicht! Im Neubau ist die Wärmepumpe zu Recht die derzeit am häufigsten eingesetzte Heiztechnologie. Die Wärmepumpe ist aber effizient genug, um auch in älteren Bestandsgebäuden die Räumlichkeiten auf Temperatur zu bringen.
Dazu sollten aber die sogenannten Vorlauftemperaturen nicht zu hoch sein. Der Vorlauf ist der Teil des Heizkreises, über den das warme Wasser vom Heizkessel oder der Wärmepumpe bzw. einem zwischengeschalteten Speicher zu den einzelnen Heizkörpern fließt. Wird im Vorlauf eine Temperatur von 50 bis maximal 55 Grad Celsius nicht überschritten, steht dem Betrieb einer Wärmepumpe im Altbau nichts entgegen.
Dabei gilt: Je besser die Gebäudehülle des Altbaus gedämmt ist, desto effizienter kann die Wärmpumpe betrieben werden. Auch kleinere Maßnahmen wie die Dämmung der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke können bereits zu diesem Effekt beitragen.
Nein! Auf lange Sicht bietet die Kombination Wärmepumpe und Photovoltaik im Zusammenspiel mit einem Batteriespeicher sicher wirtschaftliche Vorteile. Wird die Heizung mit Strom aus selbsterzeugter Sonnenergie betrieben, reduzieren sich die Heizkosten erheblich.
Dem gegenüber stehen aber besonders die hohen Anschaffungs- und Installationskosten für die komplette Anlage und die im Winter nur eingeschränkt zur Verfügung stehende Sonnenenergie.
Gerade bei älteren Bestandsgebäuden gilt auch hier: Ist oder wird das Haus entsprechend gedämmt, sinkt durch die Sanierung der Heizenergiebedarf und die Wärmepumpe kann auch ohne selbsterzeugten Sonnenstrom günstiger betrieben werden.
Ebenso fallen geringere Stromkosten für die Wärmepumpe an, wenn man spezielle Stromtarife nutzt. Diese sogenannten Wärmepumpentarife sind günstiger als normaler Haushaltsstrom.
Nicht mehr. Vor wenigen Jahren waren die Geräte noch deutlich lauter. Inzwischen hat sich die Technik weiterentwickelt. Moderne Wärmepumpen sind mit einer Schallemission von meist unter 50 Dezibel kaum noch zu hören. Dies entspricht etwa dem Geräuschpegel eines Geschirrspülers.
Im Gegensatz zu Luft-Wasser-Wärmepumpen verursachen beispielsweise Sole-Wasser-Wärmepumpen kaum Schallemissionen.
Mit weiteren geeigneten Maßnahmen können Wärmepumpen darüber hinaus besonders nachbarschaftsfreundlich betrieben werden. Die Wahl eines optimalen Aufstellortes und eine regelmäßige Wartung sichern den geräuscharmen Betrieb. Zusätzlich kann das Außengerät auf eine Schallschutzmatte gestellt oder durch eine sogenannte Wärmepumpen-Behausung gedämmt werden.
Auch der richtige Betrieb der Wärmepumpe sorgt für eine geringere Schallentwicklung. Hierzu zählt beispielsweise, auf die sonst bei Heizungsanlagen übliche Nachtabsenkung im besten Fall zu verzichten. Damit wird vermieden, dass die Wärmpumpe in den Morgenstunden unnötig Strom verbraucht, um die tagesübliche Betriebstemperatur vorzuhalten.
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SUCHENFalsch! Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen sind zwar ideal für den Betrieb mit Wärmepumpen geeignet, da sie mit sehr geringen Vorlauftemperaturen auskommen. Aber Wärmepumpen können auch mit herkömmlichen Heizkörpern betrieben werden.
Alternativ bietet sich darüber hinaus auch der Einsatz besonderer Wärmepumpenheizkörper an. Damit können gezielt einzelne schwächere Heizkörper ausgetauscht und so die Heizflächen für den Wärmepumpenbetrieb vergrößert werden.
Empfehlenswert ist auch hier, dass in der Vorplanung miteinbezogen wird, geeignete Dämmmaßnahmen am und im Gebäude mitzudenken. Dann steht dem effizienten Betrieb einer Wärmpumpe mit herkömmlichen Heizkörpern nichts im Weg.
Falsch, auch wenn draußen zweistellige Minusgrade herrschen, halten Wärmepumpen die Wohnung oder das Haus warm. Selbst in einem komplett ungedämmten Haus können die erneuerbaren Heizungen im Winter die erforderliche Temperatur bereitstellen. Lediglich der Stromverbrauch steigt bei starker Kälte an: in sanierten Häusern weniger, in unsanierten mehr. Extrem tiefe Temperaturen sind im Winter in Deutschland inzwischen jedoch sehr selten.
Wärmepumpen arbeiten auch in kalten Klimazonen gut. Ein Blick auf die Europakarte zeigt, dass die Mehrzahl der Wärmepumpen in Skandinavien installiert ist. Dort herrschen im Winter deutlich niedrigere Temperaturen als in Deutschland. Bei sehr kalten Außentemperaturen sind Wärmepumpen im Vorteil, die das Erdreich, einen Abwasserkanal oder eine andere sogenannte „warme“ Wärmequelle nutzen. Sie arbeiten effizienter als Luft-Wasser-Wärmepumpen. Allerdings ist ihr Anschaffungspreis im Normalfall aber höher.
Auch das ist im Normalfall nicht richtig. Bei einem normalen Energiestandard des Gebäudes machen Wärmepumpen aus Umweltwärme mithilfe einer Kilowattstunde Strom rund drei bis vier Kilowattstunden Wärme. Liegt der Faktor bei vier, kommen rund drei Viertel der Wärme aus der Umwelt und nur ein Viertel über den Strom. Das heißt: Der größte Teil der Heizenergie kommt aus der Umwelt, nur ein Bruchteil wird in Form von Strom benötigt.
Nimmt man nun den durchschnittlichen jährlichen Heizenergieverbrauch eines deutschen Vier-Personen-Haushalts von 15.000 Kilowattstunden an, bräuchte man zum Beheizen der Wohnung 3.750 Kilowattstunden Strom. Wer einen Wärmepumpentarif beim Stromversorger hat, zahlt dann bei einem Strompreis von 25 Cent pro Kilowattstunde lediglich rund 940 Euro im Jahr. Ein hoher Strombedarf mit hohen Kosten ist das definitiv nicht. Zusätzlich Stromkosten einsparen kann man durch eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Nein. Richtig ist, dass eine Wärmepumpenanlage deutlich teurer ist als etwa eine Gasheizung. Im Schnitt liegen die Anschaffungs- und Installationskosten bei kleineren Gebäuden in einer Größenordnung von 30.000 bis 40.000 Euro im Vergleich zu rund 10.000 Euro für eine Gasbrennwerttherme. Der Staat bietet jedoch derzeit eine hohe finanzielle Förderung, aktuell liegt sie bei bis zu 70 Prozent. Die Mehrkosten der Investition sinken somit deutlich und können manchmal sogar auf das Niveau einer Gasheizung fallen. Zwei Beispiele: Kostet die Wärmepumpe 40.000 Euro und erhält man eine Grundförderung von 30 Prozent, ist sie für 28.000 Euro zu haben. Liegt die Förderung bei 70 Prozent und kostet die Wärmepumpe 30.000 Euro, zahlt man am Ende nur noch 9.000 Euro.
Hinzu kommt: Die Betriebskosten, über 20 Jahre gerechnet, werden bei gut geplanten Wärmepumpen voraussichtlich günstiger sein als bei Gas- oder Ölheizungen. Auch in dem Fall, dass eine Wärmepumpe nach Abzug der Förderung teurer als eine Gasheizung ist, wird sie daher im Lauf der Jahre in der Regel weniger Gesamtkosten verursachen. Die Einsparung bei den Betriebskosten ist künftig in vielen Fällen größer als die zusätzlichen Investitionskosten.
Laut einer Studie des renommierten Prognos-Instituts wird die Kilowattstunde Gas mittelfristig voraussichtlich durchschnittlich rund zwölf Cent kosten. Die Stromkosten sollen dagegen mittelfristig bei rund 30 Cent pro Kilowattstunde liegen, für Wärmepumpentarife werden niedrigere Preise erwartet. Erzeugt die Wärmepumpe mithilfe einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme, liegen die Kosten pro Kilowattstunde Wärme bei rund acht Cent oder darunter. Das spart jedes Jahr Geld.
Hat man eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und nutzt einen Teil des günstigen Solarstroms für die Wärmepumpe, erhöht sich der Betrag deutlich – Strom aus der Solaranlage kostet nur rund 12 bis 14 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommt, dass Erdgas und Öl aufgrund der steigenden CO2-Preise auf Dauer immer teurer werden. Heizen mit einer Wärmepumpe ist daher in vielen Fällen günstiger als andere Heizarten.
Letzte Aktualisierung: 20.11.2023